autax-weiterbildungen

Schwierige Zeiten – Gerade für kleine und mittelständische Betriebe

Die Turbulenzen im Finanzsektor hinterlassen auch bei Deutschlands kleinen und mittelständischen Unternehmen ihre Spuren. In der Presse sowie in Funk und Fernsehen wird täglich über die große Finanzkrise regelmäßig berichtet. Ob nun alle Beteiligten automatisch in ihrer unternehmerischen und freiberuflichen Tätigkeit jemals persönlich betroffen sein werden, sei dahingestellt.

Fakt ist aber, dass in der Kreditwirtschaft – hier sind die großen europäischen Banken genannt – sicherlich noch genauer auf die Kreditvergabe bei Unternehmen mit mittlerer und gehobener Größe geachtet werden wird, wenn die Bonität nur noch mittelmäßig bzw. unter dem mittleren Durchschnitt ist. Zwar können diese Betriebe nichts für die Finanzkrise, aber da sie die Masse aller Kreditnehmer ausmachen und teilweise die Banken eben nur noch begrenzte Mittel zur Verfügung haben, wird es sicherlich einen „Spareffekt“ zu Lasten dieser Unternehmen geben.

Die regionalen Banken werden weniger davon betroffen sein. Die großen europäischen Banken werden sicherlich bei der Betrachtung von krisenbehafteten Unternehmen ihr Kreditengagement sehr konsequent aussortieren.

Für Unternehmer oder Geschäftsführer von kleinen und mittelständischen Betrieben, die sich bewusst sind, dass ihr Unternehmen Schwächen im Kredit-Rating hat und / oder durch rückläufige Umsätze oder fehlende Gewinne bei den Kreditinstituten schon in den Sanierungsabteilungen oder „Intensivbetreuungen“ „vorstellig“ sind, ist es zwingend notwendig, nach Lösungen oder Verbesserungen der Unternehmenszahlen und der Revitalisierung des Unternehmens zu suchen.

Mit zunehmendem Maße ist auch die restriktive Haltung der Kreditversicherer zu beachten. Auch hier gilt, ein oder zwei Rating-Stufen bei einem Kreditversicherer nach unten gesetzt, kann für ein Unternehmen mittlerer Größe quasi das Aus bedeuten, wenn die bisherigen Kreditlinien der Lieferanten durch das Herabstufen der Bonität gekürzt bzw. weggenommen werden.

Kleine und mittlere Unternehmen, die Eigenkapitalquoten unter 20% und fallend haben, werden sowohl bei dem Banken-Rating als auch bei dem Rating der Kreditversicherer in der Risikobeurteilung bezogen auf das Ausfallrisiko schlechter eingestuft.

Unternehmer und Geschäftsführer sollten deshalb nicht warten, bis sich die „Fakten“ noch weiter negativ auf die Unternehmensentwicklung auswirken, sondern möglicherweise über ihre Steuerberater, Wirtschaftsprüfer oder andere außenstehende Speziallisten Maßnahmen entwickeln und umsetzen, die dem negativen Trend entgegenwirken und das Unternehmen langfristig konsolidieren, damit sie auch weiterhin akzeptierte Partner und Kunden von Banken und Kreditversicherern sind.


Unternehmenskrise – Kosmetik reicht nicht aus!

Ein Sanierungsspezialist gleich, ob er aus dem betriebswirtschaftlichen oder dem juristischen Umfeld kommt, um bestimmte Bereiche innerhalb einer Restrukturierung umzusetzen, muss faktenorientiert zielgerichtet handeln.

Dabei muss er für das Unternehmen unpopuläre Maßnahmen durchsetzen, die ihm von der Unternehmensleitung selber, der Belegschaft oder auch von den Lieferanten Widerstand im hohen Maße entgegenbringen.

Nicht immer, aber doch sehr oft, profitieren die Sanierungsbeteiligten am Ende davon, dass Maßnahmen entwickelt und umgesetzt werden, die dafür sorgen, dass zumindest ein großer Teil des Unternehmens revitalisiert wieder am Wirtschaftsleben teilnehmen kann. So gelten erfahrene Sanierer als hart und unemotional, wenn es darum geht, den Betrieb als solchen zu retten, auch wenn er Lieferanten zu Vergleichen zwingt – Banken einen Erlass abringen muss und die Belegschaft zu Lohn- und Gehaltszugeständnissen auffordert.

Krisenkommunikation

- Beziehen Sie den Steuerberater / Wirtschaftsprüfer und einen in Wirtschaftsfragen erfahrenen Anwalt in das Krisenmanagement mit ein.

- Beauftragen Sie eine Kanzlei oder eine Gesellschaft, die sich explizit mit Unternehmenssanierung und der Umsetzung auskennt (fordern Sie ggf. Referenzen).

- Kommunizieren Sie die vorhandenen Probleme und versuchen Sie nicht, mögliche eigene Fehler, Versehen oder Schwächen zu vertuschen.

- Erklären Sie den Beteiligten in der Krise, dass Sie Spezialisten für die Beilegung der Krise beauftragt haben.

- Informieren Sie den Betriebsrat, die Banken und wichtige Kunden und Lieferanten über anstehende Veränderungen.

- Folgen Sie den Empfehlungen der Sanierungsspezialisten – gerade im Zeitraum, wo harte Sanierungsschritte empfohlen bzw. umgesetzt werden.

- Stimmen Sie mit Ihrem Steuerberater / Wirtschaftsprüfer oder dem wirtschaftserfahrenen Anwalt Ihre Position ab und lassen sanierungsspezifische und unpopuläre Maßnahmen ggf. von externen Spezialisten erarbeiten und umsetzen.


[ 01.03.2012 ]



footerpic
Top