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Maßnahmen zur Sanierung – Debitorenmanagement durch Factoring

Aus aktuellem Anlass wollen wir hier noch einmal die verschiedenen Formen von Factoring erklären, die in der Regel maßgeschneidert für ein Unternehmen und seine Abnehmer übernommen werden sollten.

Factoring ist kein Allheilmittel und wirkt sich in der Sanierung auch erst einmal nur durch „einmal zulaufende Liquidität“ aus. Vielmehr sollte Factoring u. a. dann eingesetzt werden, wenn das Unternehmen selbst kein gutes Debitorenmanagement hat, wenn die Debitorenmanagementabteilung ggf. abgebaut oder ersatzlos gestrichen werden soll und/ oder das Unternehmen sehr stark expansiv ist und zur Sicherstellung einer gleichbleibend zufließenden Liquidität aus den Debitoren hier ein Partner nötig ist.

1. Komfort-Factoring

Das klassische Factoring mit Übernahme des Ausfallrisikos zu 100%, Finanzierung und Übernahme der Debitorenbuchhaltung einschließlich Inkasso, Mahnwesen und Rechtsverfolgung.

Factoringumsatz in der Regel auf € 1 Mio. netto pro Jahr – im Exportbereich muss mit der Factoring speziell das Land und die Abnehmer vorher besprochen und geprüft werden.

2. Kooperations-Factoring

Factoring mit Übernahme des Ausfallrisikos zu 100% und Finanzierung, aber ohne Übernahme der Debitorenbuchhaltung, des Inkassos, des Mahnwesens und der Rechtsverfolgung.

Factoringumsatz sollte mindestens € 10 Mio. netto pro Jahr betragen.

3. Saison-Factoring

Auf Saisonzyklen begrenztes Factoring mit Übernahme des Ausfallrisikos zu 100%, Finanzierung und Übernahme der Debitorenbuchhaltung einschließlich Inkasso, Mahnwesen und Rechtsverfolgung.

Factoringumsatz sollte mind. € 1 Mio. netto pro Jahr sein – im Exportbereich muss mit der Factoring speziell das Land und die Abnehmer vorher besprochen und geprüft werden.

4. Select-Factoring

Factoring mit Übernahme des Ausfallrisikos zu 100%, Finanzierung und Übernahme der Debitorenbuchhaltung einschließlich Inkasso, Mahnwesen und Rechtsverfolgung, beschränkt auf bonitätsmäßig einwandfreie Abnehmer!

Factoringumsatz mind. € 10 Mio. netto pro Jahr, davon mind. € 250.000,00 pro Jahr und Debitor.

5. Sicherheits-Factoring

Factoring mit Übernahme des Ausfallrisikos zu 100%, Übernahme der Debitorenbuchhaltung einschließlich Inkasso, Mahnwesen und Rechtsverfolgung, aber ohne Finanzierung!

Factoringumsatz minimum € 2,5 Mio. netto pro Jahr.

Im Exportbereich mind. € 1 Mio. und es muss mit der Factoring speziell das Land und die Abnehmer vorher besprochen und geprüft werden.

6. Ultimo-Factoring

Factoring ohne Offenlegung der Forderungsabtretung zu einem bestimmten Stichtag mit Finanzierung und Übernahme des Ausfallrisikos zu 100%, bezogen auf bonitätsmäßig einwandfreie Schuldner.

Factoringumsatz pro Stichtag mind. € 2,5 Mio. netto.

Fazit:

Die grundsätzlich von den Factoringanbietern vorgelegten Standardangebote müssen nicht unbedingt (und gerade in der Sanierung eines Unternehmens als Finanzmittel) zu 100% passen. Hier ist es oft notwendig, dass die Standardfinanzierungsangebote der Anbieter entsprechend der Branche und dem Unternehmen angepasst werden. Viele Factoringanbieter haben mittlerweile aber auch für spezielle Branchen angepasste Factoringangebote parat.

Auch ist es nicht ratsam, immer sofort das erste Angebot anzunehmen – hier sollten mind. 3 Angebote von unterschiedlichen Factoringanbietern gegenübergestellt werden. Nicht nur die Auszahlungshöhe, sondern auch die Konditionen und die Bearbeitungszeiten sowie die Art und Weise der Zusammenarbeit sind unbedingt gegenüberzustellen.



[ 01.06.2010 ]



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