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Wer stellt die Krisensituation fest, wie macht sie sich bemerkbar und wer gibt den Anstoß zur Krisenbewältigung?

Eine Krisensituation kommt selten plötzlich und überraschend. In der Regel hat der Unternehmer bzw. die Geschäftsführung schon längere Zeit festgestellt, dass das Geschäft des Unternehmens nicht mehr wie gewohnt läuft.

Daraus folgernd werden dann die leitenden Mitarbeiter zu sogenannte Führungskräftesitzungen bestellt, damit geklärt werden kann, wie und in welcher Form das Unternehmen seine Krise bewältigen kann. In der Zeit werden die nicht informierten Mitarbeiter unsicher und haben Angst, ihre Arbeitplätze zu verlieren.

Nebenbei werden natürlich auch verdeckte Beschuldigungen gegen die Geschäftsleitung vorgetragen, hier nicht genügend getan zu haben, um der Krise erfolgreich zu begegnen. Oft wissen aber die Mitarbeiter sehr genau, dass auch sie ein Teil des Problems sind. Schlechte Arbeit, Schluderigkeit, fehlerhafte Produktion, unprofessionelle Einstellung und absichtlich herbeigeführte und nicht benötigte Überstunden sorgen dafür, dass eben auch die Belegschaft das Ihrige dazu beiträgt.

Bei größeren Unternehmen werden dann die entsprechenden Maßnahmen durch sinnvolle Abkürzungen bzw. mit entsprechenden Verschlagwörtern versehen. Mit einer solchen „Kampagne“ sorgt in einem mittelständischen Unternehmen die Geschäftsleitung nur dafür, dass die Mitarbeiter noch unsicherer werden.

Der Krise wird also nicht sinnvoll begegnet, sondern wird sogar intern noch verschärft!

In einer solchen Situation gibt es nur 2 Möglichkeiten:

- die Geschäftsleitung ist in der Lage, die Probleme kurzfristig zu lösen. Dabei kann z. B. die Annahme eines großen Auftrags, der auch im Unternehmen entsprechend kommuniziert wird, die Mitarbeiter wieder positiv denken lassen.

- die nächste Variante ist die Bestellung eines externen Teams, das innerhalb des Unternehmens zwar mit unpopulären Maßnahmen beginnt, aber möglicherweise Hoffnung gibt bzw. auch eines externen Krisenmanagers, der hinzugezogen wird, um die Aufgaben im Unternehmen zu übernehmen, die die Geschäftsleitung nicht mehr erledigen kann.

Wie wir wissen, werden in der Regel die Empfehlung zur Einsetzung von externen Spezialisten durch die Partner wie Banken, Wirtschafsprüfer oder Steuerberater gegeben. Mittlerweile ist es aber auch so, dass von Seiten des Betriebsrats bzw. der Gewerkschaften solche Forderungen getätigt werden. Die Geschäftsführer selbst glauben meist, dass sie die Probleme selbst lösen können. Dadurch verschärft sich die Krise nur weiter.

Gibt es dann doch einen Auftrag an Sanierungsspezialisten, müssen die Geschäftsführer auch absolut hinter einem solchen Auftrag stehen und problemlos und zeitnah die Unterstützung geben, die nötig ist.

Wir stellen immer wieder fest, dass Vertreter krisenbehafteter Unternehmen nicht früh genug Hilfe suchen, so dass die Schwierigkeiten im Unternehmen immer größer werden und wenn dann ein Mandat erteilt wird, es fast unmöglich ist, hier noch im außergerichtlichen Bereich das Unternehmen nachhaltig zu sanieren.


[ 01.06.2011 ]



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